Die große Markthalle am Marktplatz
Prägend stellt sich dieses hohe, dreigeschossige Haus dem Neuankömmling in den Weg, gilt als kleines Wahrzeichen der Insel neben dem Dom. Das hoch gewölbte, lange Dach sieht man schon aus der Ferne, liegt wie eine breite Haube auf dem Bau, dessen ersten beide Geschosse von Säulen und Bogengängen umhüllt, Zugang zum Inneren gewähren. Zwischen den Säulen und dem eigentlichen Gebäude treiben die Händler ihre Geschäfte, Kaufleute sehen sich nach Angeboten um, Geldwechsler tauschen Münzen aus dem Ausland, andere vergeben Kredit, wiederum andere spekulieren und kaufen Anteile von Firmen. Zudem ersteigern Marktleute hier ihren Nachschub.
Das Innere jedoch ist von anderer Art, denn hier werden – im Gegensatz zum Marktplatz – Güter in größeren Mengen oder von größerem Werk verkauft. Bäckereien werden säckeweise mit Mehl versorgt, Gaststätten mit Fässern voll Alkohol, die Schmiede finden hier ihre Erze in Hülle und Fülle. Insofern ist das heiße Wechselspiel zwischen Lagerverwaltern, Unmengen von Arbeitern, die mit Warenpaketen umherhetzen, Käufern und Verkäufern hier zu beobachten, und man muss genau aufpassen, um nicht umgerannt zu werden.
Für die Bürger ist im Erdgeschoss vor allem das Angebot an exotischen Waren interessant, welche nicht auf dem Markt zu bekommen sind: Rosenwasser, Mandeln, Seide, Porzellan, Teppiche und Gewürze aus dem Orient; Tabak, Schokolade, Erd-, Liebes- und Goldäpfel aus der Neuen Welt; Feines Tuch und Glaswaren aus Venedig; zuletzt Wein und Olivenöl aus eigener Herstellung.
Im ersten Stock haben einige Händler ihre Lager angemietet, zahlen dafür an den Obersten Verwalter Gebühr. Zudem befindet sich hier die Börse nach venezianischem und brüggischem Vorbild, Preisanstieg und Verfall werden hier festgehalten; zudem werden im Saal Besprechungen zwischen den höheren Kaufleuten und Fernhändlern abgehalten, teils auch Versammlungen der gesamten Händlerschicht.
Als letztes sei das zweite Stockwerk genannt, wo sich vor allem die Räume der Verwaltung, vor allem die des Obersten Verwalters selbst befindet, der von hier nicht nur die Geschäfte in der Stadt, sondern in ganz Italien, Europa und darüber hinaus leitet. Dieser hat im Laufe der letzten Jahre das Geschäft zum Vorteil aller derart ausgebaut, dass die Kaufleute nicht mit der Stadt, sondern direkt mit ihm handeln; zwar ist die Markthalle offiziell im Stadtbesitz, faktisch aber gehört sie bereits dem Obersten Verwalter, der es verstanden hat, sich schrittweise so gut einzukaufen, dass es dem Rat lieber ist, dass er die Markthalle ganz übernimmt, statt, dass möglicherweise stattdessen das ganze Wirtschaftssystem zusammenbricht.
Beim Obersten Verwalter und faktischen Besitzer der Markthalle handelt es sich um den Ratsherren Cesare Foscari.
Orientierung:
Keller: Großes Lager
Erdgeschoss: Verkaufsstände, Kleines Lager, Verkaufssaal
1. Stock: Saal der Kaufleute (Börse und Versammlung), private Lager
2. Stock: Verwaltung, Büro des obersten Verwalters
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NPCs:
Cornelio Scamorza (grün): Unterverwalter. Er ist einer der Gehilfen Foscaris, und hilft, den Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn er gerade nicht da ist. Wenn irgendjemand eine Hilfe in den Hallen beim Einkauf braucht, so kann man sich direkt an ihn wenden, wenn der Herr der Hallen nicht da ist.
Meistens trägt er ein Klemmbrett und einen ziemlich abgestumpften Stift bei sich. So ist er immer zu erkennen.
Alle Händler und Marktfrauen, welche hier etwas verkaufen (beliebige Farbe): Wenn ihr ein Geschäfte abwickeln wollt, denkt euch einfach einen Gegenüber aus, mit dem ihr Handeln wollt – alles ist eurem Einfallsreichtum und eurer Phantasie überlassen.