Die Matthäusstraße (Via di San Matteo) durch die Hügel des gleichnamigen Heiligen

Südlich der Klippen von San Luca geht ein Weg von Torre San Giovanni quer durch die südliche Republik. Die Matthäusstraße endet dabei erst in der tiefsten Mandrana, nämlich in der Landstadt Cannelloni. In der Region der Hafenstadt Porto Vecchio durchquert sie insbesondere die Hügel des Heiligen Matthäus, woher auch ihr Name herrührt. Hinter den Hügel endet dann auch diese Region, und die südlichen Territorien des Contado Palatinas erstrecken sich am Fluss Miele, zusammen mit den Städten Boscone und Belgrano, die ebenfalls an der Matthäusstraße liegen. Der Eingang zur Mandrana wird dabei vom Denkmal des mandranischen Freiheitshelden Cotto Risotto markiert, wo sich auch eine weitere Gabelung befindet. Dort geht die kleine Dammstraße ab, Richtung Colonna Mandrana und zuletzt den Windmühlen, wird dabei von der Großen Dammstraße am Friedhof gekreuzt, und vereinigt sich im Vorgebirge am Wegkreuz mit der Vorgebirgsstraße.
Doch diese fernen Gegenden spielen hier vorerst keine Rolle. Denn die Matthäusstraße der Region Porto Vecchio führt fast durchgängig durch die Colline di San Matteo, welche die Reise prägen. Diese sind eher rau, felsig, und hoch. Die Straße führt eher durch eine Schlucht als eine Hügelkette, mit steilen Felswänden, die geradezu senkrecht nach oben ragen. Nur ein Schlitz in der fernen Höhe lässt dann einen Blick auf den blauen Himmel zu.
Der Weg liegt so völlig im Schatten. Manche mögen sich beengt von der Umgebung fühlen, einige die abweisenden rotbraunen Wände und kahlen Felsen als unheimlich; wieder andere können sich mit dem Panorama vertrösten, wenn sie auf einen Hügel steigen, oder die Ruhe in den Tiefen der Schlucht genießen.
Historisch betrachtet hatte diese Straße einst große Bedeutung, da sie die ertragreichen Gegenden der Mandrana mit der Küste versorgte. Als Porto Vecchio noch unabhängig war, bezog die Marine über diese Straße aus dem Hinterland ihre Versorgungsgüter, um die Mannschaften der Segelschiffe zu versorgen. Aufgrund der Enge dieses Weges konnte man die Straße auch einfach sperren: Palatiner wie Portovecchianer taten dies, auch die Familie Passerotti auf der Burg Boscone auf der anderen Seite machten von diesem Druckmittel Gebrauch.
Mit der Erschließung der Mandrana durch Kanäle und der völligen Unterwerfung der Vizegrafschaft Boscone sowie der Festung Castiglione, wird heute der Nachschub für die Küsteüber Kanäle, Seitenflüsse, den Mandro und den Rio nach Porto Vecchio verfrachtet. Seitdem hat diese Straße an Bedeutung eingebüßt, was auch den geringen Verkehr und die Einsamkeit dieser Gegend erklärt.