Corno Torro, der Ort auf dem Stirnhorn und Stützpunkt der Zentralflotte
Comune di Corno Torro
Ah, Corno Torro! Dieses herrliche Dorf auf der felsigen Landzunge, die sich einem Horn gleich in das Fleisch des Meeres bohrt. Daher der Name – Corno Torro, Stierhorn. Nach dem Niedergang Sirenas im Laufe der 30er Jahre ist Corno Torro die größte Siedlung dieser Region, nach Porto Vecchio selbst. 800 oder 900 Personen nennen dies hier ihre Heimstätte.
Eine wohlhabende Schicht von Kaufleuten lebt hier, die ihren Reichtum aus einer besonderen Geldquelle bezieht: Perlen. Diese garantierten den Aufstieg vom öden Fischerdorf zum mondänen Badeort, der immer beliebter wird für Leute, die hier den Sommer verbringen wollen. Der Strand von Corno Torro gehört zu den beliebtesten der Republik. Hier gibt es gleich mehrere Gaststätten und Unterkünfte, die Küche besticht durch ihre schmackhaften Angebote der Meereswelt, und der ein oder andere schickt gemalte Karten nach Palatina zu seinen Verwandten, um an seine Reise hierher zu erinnern.
Der Aufstieg Corno Torros und der Niedergang Sirenas gehen Hand in Hand. Denn auch Corno Torro wurde 1534 von dem gefürchteten Korsaren Khair ad-Din überfallen. Doch aufgrund der besonders günstigen Lage auf einem Hügel, gelang es den Bewohnern in einem blutigen Gemetzel, die Osmanen zurückzuschlagen. Nahezu ein Drittel der Bewohner kam dabei um, doch zogen sich die Korsaren zurück, Wohlstand und Unversehrtheit des Ortes wurden gewahrt, und viele Einwohner von Sirena, die ihre zerstörte Heimat verließen, füllten die Verluste rasch auf. Die Bedeutung Corno Torros stieg, der Verkauf von Perlen erhöhte sich durch Handelsreisende, die vorher Sirena aufgesucht hatten, und zuletzt blühte die Thuryszmus-Branche.
Mittlerweile existierte eine gut betuchte Oberschicht aus Kaufleuten, Hoteliers und den Verkäufern von kaltem Fruchtwasser. Diese Oberschicht besetzt einen kleinen Rat aus Zwölf Leuten, und wählen – ähnlich dem Dogen – eine Person auf Lebenszeit, den hiesigen Podestà. Dies ist immer die reichste Person des Ortes, in diesem Falle der Perlenhändler
Eugenio Ostrica. Eine Sonderregel in Corno Torro besagt allerdings, dass eine Neuwahl erfolgt, sobald der gewählte Podestà nicht mehr der reichste Bürger des Dorfes ist.
Dazu ist Corno Torro der Sitz der Zentralflotte und damit des Provveditore del mar. Dieser heißt
Cornelio Langusta und stammt zudem aus diesem Ort. Er residiert am zentralen Platz (Piazza della Perla), wo sich neben einigen Gaststätten und dem Municipio (Rathaus) auch die Doppelkapelle SS. Giacomo e Giovanni. Der Sitz ist allerdings nur nominell, da sich Corno Torro kaum als Hafen eignet, und nur für nötigste Reparaturen in Anspruch genommen wird. Die Kapitäne segeln in solchen Situationen lieber nach Sirena oder Porto Vecchio. Daher ist der Sitz vor allem zur strategischen und taktischen Koordination vonnöten, weniger als Heimathafen. Es geschieht jedoch häufiger, dass das Flagschiff eines Konvois unweit in den seichten Gewässern anlegt, und sich die Offiziere per Ruderboot nach Corno Torro bringen lassen, um sich dort mit dem Provveditore del mar abzusprechen.
Die Calcio-Mannschaft Corno Torros tritt in Azzurrblau und Gelb an. Die Azzurrigialli werden oft als „Torri“ angefeuert, also Stiere.
Malerische Postkartenansicht Corno Torros